Marcel Berlanger, der sich auf einzigartige und entscheidende Weise in der belgischen Kunstszene positioniert, wirft einen Blick auf die Art, wie sich heute das Bild konstruiert, durch welche Vorgänge es sich unserem Bewusstsein einprägt und in ihm nachzuhallen weiß. In seinen Arbeiten reflektiert er darüber, wie sich die Figur malerisch einschreibt – durch die ganze Komplexität ihrer wahrzunehmenden Dimensionen (Raum, Zeit, Klang). Als Echo zu den räumlichen Qualitäten und dem besonderen Kontext des IKOB im Grenzgebiet öffnet CATALYST die Vorstellungswelt des Bildes für den des Ortes, indem sie innerhalb des Ausstellungsraums als Rhizom fungiert. Die Werke wirken vertraut und fern zugleich, verbinden und fügen sich zusammen, um thematisch und formell kritische Beziehungen zueinander zu erstellen.

Im Herzen der Ausstellung befindet sich die Besucher:innen somit in der Schaltanlage, an jenem einzigartigen Punkt, an dem er den Zu- und Ausgang zum Bild hat. Von dort schweift sein Blick über die Bestandteile des Werks: das Metallgestell, Schatten und Licht, den Durchbruch im Raum, das Nahe und das Ferne, den Schriftzug, die Unschärfe… und nimmt Fragmente der Installationen wahr, die ihn umgeben. So gibt CATALYST den derzeitigen, aufgebrochenen Status der Figur wieder, die im Netz des Medienbilds, des dokumentarischen Bilds, des schizophrenen Bilds gefangen ist. Aus diesen starken bildlichen Gegensätzen resultiert ein Gefühl intensiver und nicht lösbarer Angespanntheit, das ein Auflösen der Gleichgewichte ankündigt und offen legt. Mit dieser Ausstellung wird die Figur wie in einem Wirbel zum Entstehen, zum Erscheinen und zum Verschwinden gebracht, und deren soziopolitisch kritischer Inhalt aufgedeckt.

CATALYST ist Teil zwei eines vierteiligen Ausstellungszyklus in Zusammenarbeit mit Emergent (Veurne), der Galerie Rodolphe Janssen (Brüssel) und dem BPS 22 (Charleroi), der zwischen 2014 und 2016 stattfindet.

Idee und Konzept : Maïté Vissault und Marcel Berlanger
Gastkünstler: Adrien Gary Lucca