*Anlässlich der Vernissage haben wir einen Busshuttle zwischen Düsseldorf und dem IKOB eingerichtet, das Besucher:innen kostenlos nutzen können. Die Abfahrt findet um 13:30 am ZOB Düsseldorf (Hauptbahnhof) statt. Die Rückfahrt erfolgt um ca. 18:00. Die Reisezeit beträgt erfahrungsgemäß 1 1/4 Stunden. Interessierte melden sich bitte unter anmeldung@ikob.be bis zum 18.1 an. Die Sitzplätze sind auf 30 limitiert.

Christian Odzuck (*1978) begleitet seinen konzeptionellen Kunstansatz seit vielen Jahren mit der Produktion von teilweise aufwendigen Katalogprojekten. Seine stattliche Bibliothek eigener (Katalog-)Projekte nehmen wir zum Anlass, zusammen mit ihm das Thema Buch und Bibliothek einer intensiven Analyse zu unterziehen. "Unendliche Bibliothek" ist somit gleichzeitig eine begehbare Ausstellung, ein dreidimensionales Buch und eine Reflexion über die kulturelle Bedeutung des Buches zugleich.

Das Buch ist für Christian Odzuck Voraussetzung und Bedingung zugleich. Konkret bedeutet der Beginn einer neuen Arbeit zwangsläufig auch der Beginn eines neuen Buchs. Er selbst beschreibt diesen Anfang wie folgt: "Allein das Öffnen eines neuen Dokumentes macht eine ganze Welt auf. Alles ist möglich. Zwei weiße Seiten sind Unendlichkeit." Das Buch kann einen gedanklichen Prozess sowohl ordnen als auch dokumentieren. Odzuck interessiert vor allem die Gleichzeitigkeit dieser beiden Prozesse. Dabei ist die Einsicht der Unmöglichkeit eine endgültige Ordnung zu schaffen jedem seiner raumgreifenden Kunstwerke und Kataloge eingeschrieben. Sie ist jedoch nicht Bremse oder Hindernis, sondern Motor seines Tuns.

So versucht Odzuck auch gar nicht erst, die über Jahrhunderte einstudierten Gesetzmäßigkeiten des Buches zu brechen. Er spielt mit ihnen und sucht allenfalls nach Auflösungsmomenten dieser Strukturen. Die Linearität eines Buches suggeriert ihm zwar physisch einen Anfang und ein Ende, konzeptionell aber ganz und gar nicht, denn man kann jedes Buch auch als Kunstwerk, als Objekt oder als Bild verstehen.

Auffallend ist, dass er jedem seiner in der Ausstellung erstmals in Gänze ausgestellten Kataloge, immer im gleichen Format (17 × 24 cm) produziert hat. Jedes Buch ist zwar für sich ein abgeschlossenes Werk, alle Bücher zusammen bilden aber ein Gesamtwerk, welches mit dem nächsten Band ergänzt und erweitert wird. Alle Bücher zusammen ergeben so sein „body of work“, das auf die noch hinzukommenden Bücher und Entwicklungen verweist.