Tanja Mosblechs neueste Arbeiten sind der Anlass für ihre erste Einzelausstellung im IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst. Basis ihrer Arbeit sind die verschwommenen Grenzen zwischen Realität und Illusion, Figuration und Abstraktion. Ihre übermalten Frauenkörper, die bisher als gesichtslose Wesen im Bild präsent waren, verschwinden in ihrer neuen Serie immer mehr. Die abstrakten Flächen, die diese Figuren zumeist umfassten und rahmten, erzeugen den Eindruck, sich nun selbstständig gemacht zu haben. Ihre Figuren in der Malerei erscheinen einem wie optische Illusionen mitten in der Natur. Die Künstlerin thematisiert in ihrem Oeuvre auf überraschende und vielfältige Weise die Entwicklung des Lebens – die “Ursuppe”, wie Tanja Mosblech es nennt. Es geht ihr vor allem um die Tiefenwahrnehmung der Natur.
 
Der eigens für die Ausstellung gebaute Raum im Erdgeschoss, der eine ganze Serie an kleinformatigen Bildern beherbergt, ist eine bewusste Darstellungsform der Künstlerin. Sie schafft es damit, ihrer Kunst und den abwesenden Menschen eine Heimat zu geben. Zudem bekräftigt diese Inszenierung das Innen und Außen der Natur, des Gartens. Sie weist auf eine intensive Naturfülle hin, verdeutlicht aber auch die Fragilität dieses paradiesischen Zustandes.