Am Samstag, dem 29. März 2025, laden Attac DG, Miteinander Teilen sowie das IKOB Eupen um 19:30 Uhr zu einem Vortrag mit dem Ökonomen und Geldexperten Dr. Dirk Ehnts ein. Im Zentrum der Veranstaltung steht die Modern Monetary Theory (MMT). Diese ist ein ökonomischer Ansatz, der die Rolle des Staates, der Zentralbanken und der öffentlichen Finanzen in einem neuen Licht betrachtet.

Die MMT stellt die Funktionsweise des Geldsystems in den Mittelpunkt ihrer Analyse. Hierzulande wird gerade viel über Einsparungen diskutiert. Die neue Arizona-Regierung von Premierminister Bart De Wever setzt in vielen Bereichen den Rotstift an – ob bei den Renten, bei den Sozialleistungen, bei der Bildung, bei der Kultur oder bei der Gesundheit. Zu Einsparungen gebe es keine Alternative, heißt es immer wieder. Die MMT widerspricht: Eine Sparpolitik sei unnötig und behindere die wirtschaftliche Entwicklung sowie die sozial-ökologische Transformation. Der Staat müsse allerdings wieder die Kontrolle über das Geld übernehmen.

Während die Mehrheit der Ökonomen davon ausgeht, dass Staatsausgaben durch Steuern finanziert werden sollen, verfolgt die MMT einen grundlegend anderen Ansatz. Das Wesen des Geldes sowie der Staatsschulden würden grundlegend falsch verstanden. Alle Staatsausgaben würden durch Geldschöpfung finanziert werden.

Dr. Dirk Ehnts, ein führender Vertreter und Erklärer der MMT im deutschsprachigen Raum, wird in seinem Vortrag die Grundzüge dieser Theorie erläutern und ihre Bedeutung für die Wirtschaftspolitik sowie für die gesellschaftliche Entwicklung aufzeigen. Er wird darlegen, wie ein besseres Verständnis von Geldschöpfung und staatlichen Ausgaben zu einer effektiveren Wirtschaftspolitik führen kann. Dabei wird er auf zentrale Fragen eingehen, die im öffentlichen Diskurs oft für Verwirrung sorgen: Woher kommt eigentlich das Geld? Muss der Staat sparen wie ein privater Haushalt? Welche Möglichkeiten ergeben sich für eine sozial gerechte und nachhaltige Wirtschaftspolitik?

Die Modern Monetary Theory hat in den letzten Jahren für Wirbel gesorgt, insbesondere im Kontext wirtschaftlicher Herausforderungen wie Inflation, Staatsverschuldung und sozialer Ungleichheit. Die MMT argumentiert, dass souveräne Staaten mit eigener Währung nicht pleite gehen können, da sie jederzeit neues Geld schöpfen können. Entscheidend sei nicht das Haushaltsdefizit selbst, sondern die Frage, inwieweit staatliche Ausgaben die Wirtschaft stabilisieren, Vollbeschäftigung fördern und soziale Missstände beheben können.

Der Vortrag richtet sich an alle, die sich für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft interessieren und die Mechanismen hinter Geld, Schulden und Staatsausgaben besser verstehen möchten. Im Anschluss an den Vortrag gibt es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung mit Dr. Dirk Ehnts findet im IKOB (Rotenberg 12/B) in Eupen statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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Dr. Dirk Ehnts