Am letzten Tag der Ausstellung des IKOB – Feministischen Kunstpreises 2025 laden wir Sie herzlich zu einem besonderen Nachmittagsprogramm ein: darunter eine Performance von Myrthe van der Mark, ein Gespräch zwischen Herlinde Raeman und Lara Gasparotto sowie Führungen mit Kuratorin Brenda Guesnet.

Verpassen Sie nicht die letzte Gelegenheit, die Werke der elf nominierten Künstler:innen zu entdecken: Catherina Cramer, Cordula Ditz, Magdalena Frauenberg, Bethan Hughes, Myrthe van der Mark, Bernice Nauta & G.C. Heemskerk, Herlinde Raeman, Lynne Gbodjrou Kouassi & Nora Heidorn, Sophie Schmidt, Sandra Singh und Huize You.

Der Eintritt ist frei, und wir bieten Getränke und Kuchen an. Alle sind willkommen!

PROGRAMM

15–18 Uhr: Myrthe van der Mark: Yeah? But who? I might know her. Performance, 2024–25. Japanese Slipper; Cocktailglas, Midori, Cointreau, Limettensaft, Maraschinokirsche, Trockeneis, Misty Stix, variable Dimensionen; Edition

Arbeit kann viele Formen annehmen, geprägt von unterschiedlichen Umgebungen, Werkzeugen, Fähigkeiten, Zielen und Institutionen. Zur Finissage des IKOB – Feministischen Kunstpreises definiert Myrthe van der Mark „Arbeit“ als jede menschliche Tätigkeit, die zu Waren oder Dienstleistungen beiträgt – bezahlt oder unbezahlt, formell oder informell. Sie konzentriert sich auf das Servicepersonal als Beispiel eines vertrauten Berufs. Gästen wird ein Japanese Slipper Cocktail zubereitet. Der Zeitverlauf wird durch die Sublimation des Trockeneises im Getränk dargestellt, ein Vorgang, der mit einem Austausch zwischen „Körpern“ und „Geistern“ verglichen wird und dem physikalischen Übergang von fest zu gasförmig ähnelt. Preis der Cocktail-Edition: 7,40 €; in Auftrag gegeben von Mu.ZEE & KAAP, Ostende (BE).

15 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Direktor Frank-Thorsten Moll (auf Deutsch)

16 Uhr: Führung durch die Ausstellung mit Kuratorin Brenda Guesnet (auf Englisch)

17 Uhr: Künstlergespräch über Mutterschaft und künstlerisches Schaffen mit Herlinde Raeman und Lara Gasparotto (auf Englisch)

Ausgehend von Herlinde Raemans Werk the mom/artist notebook pt. 1, Teil der Ausstellung des IKOB – Feministischen Kunstpreises, spricht Raeman mit der Künstlerin Lara Gasparotto über die Verbindungen zwischen Mutterschaft und künstlerischer Praxis.

ÜBER DIE KÜNSTLER:INNEN

Myrthe van der Mark verhandelt persönliche Erfahrungen, wobei sie sich auf die Art und Weise konzentriert, wie Textelemente und visuelle Fragmente in Ausstellungen und Performances integriert werden. Sie nutzt Aktionen und Objekte, um direkte, persönliche Assoziationen hervorzurufen, und unterstreicht damit den Kontext, in dem die Arbeit gezeigt wird. Sie hatte Einzelausstellungen im CC Strombeek, CC Binder in Puurs-Sint-Amands und in der Avee Gallery in Kortrijk (alle BE). Ihre Arbeiten wurden im Museum Dhondt- Dhaenens in Deurle (BE), im Yokohama Museum of Art (JP), in der Kunsthal Extra City in Antwerpen, in der 10N Gallery in Brüssel, im Kunstencentrum STUK in Leuven (alle BE), in der Vleeshal in Middelburg (NL), im M HKA in Antwerpen, im Mu.Zee in Ostende (beide BE) und im de Brakke Grond in Amsterdam (NL) gezeigt. Derzeit ist sie Teil des Programms von Publiek Park 2025 (Meise und Brüssel).

Herlinde Raeman erforscht mit analoger Fotografie das Alltägliche und arbeitet dabei oft mit Freund:innen, Verwandten und ihrem Kind zusammen. Ihre Arbeit befasst sich mit persönlichen, feministischen und aktivistischen Themen, darunter die Beziehung zwischen Mutterschaft und Kunst, Zeit, Archiv und Kreativität in der Familie. Durch intime, geteilte Autor:inschaft beleuchtet sie unterrepräsentierte Kontexte und relationale Schöpfungsstrategien. the mom/artist notebook, pt. 1 wurde für das Fotobuch Opus One ’23 (Breedbeeld) ausgewählt und 2024 im cultuurcentrum Hasselt (BE) ausgestellt. Die Serie erschien auch in einem Buch, das inden Confituur-Buchhandlungen und im FOMU-Shop erhältlich ist.

Lara Gasparotto ist eine belgische Fotografin, die für ihre poetische, intime Bildsprache bekannt ist. Seit über einem Jahrzehnt aktiv und von Stieglitz 19 in Antwerpen vertreten, schafft sie eindrucksvolle Bilder, die Alltagsrealität mit traumartigen Atmosphären verbinden. Ihre Arbeit fängt flüchtige Momente ein – Porträts von Freundinnen und Freunden, Landschaften und Alltagsszenen –, die sowohl zutiefst persönlich als auch allgemein nachvollziehbar sind. Mit einem filmischen Blick und malerischer Sensibilität konstruiert Gasparotto Erzählungen, die Identität, Erinnerung und Emotion erkunden, oft mit Personen aus ihrem eigenen Leben. Ihre Fotografien widerstehen einer linearen Erzählweise und umarmen stattdessen das Spontane und Symbolische, das Konstruktive und das Zufällige. Melancholie, Romantik und Ironie durchziehen ihre Arbeit und laden dazu ein, die Grenzen zwischen Realität und Vorstellungskraft zu hinterfragen. Ob in Belgien oder im Ausland aufgenommen, ihre Bilder bieten eine rohe, lyrische Perspektive auf das zeitgenössische Leben, stets geprägt von großer Aufmerksamkeit für den Blick und das emotionale Gewicht des Augenblicks.