Das Künstlerinnenduo CMMC nehmen in ihrer Ausstellung das dem IKOB benachbarten Sonnenstudio als Ausgangspunkt und haben sich mit den Inhaltsstoffen künstlicher Bräune beschäftigt.

Sechs energieübertragende Solarmotoren werden auf abmontierten Deckenleuchten präsentiert, neben einem Aloe Vera Blatt in einer Metallhalterung, einem Hauch von Sonnencreme-Duft im Aufzug, drei Packungen „Solarmilch“ und einem Bräunungsspray-Tag an der Museumswand. Es gibt ein Zeitungsfragment mit einem Bericht über einen verschluckbaren medizinischen Roboter und daneben einen Artikel über zukünftige Energiespeicherung – gerahmt und geschützt von UV-Glas. SUN TAN erforscht (künstliche) Sonnenenergie als Energie und Gefühl.

CMMC (Céline Mathieu und Myrthe Christianne van der Mark, *1989, BE und NL) ist ein Künstlerinnenduo, das sich auf Performance konzentriert. Irgendwo zwischen stark intuitiv und seltsam konstruiert, ist ihre künstlerische Praxis von Sprache und Zweifel definiert. Oft von Fragen nach (erwarteten) Kompetenzen angetrieben, arbeiten CMMC mit Zeitdauer und wechseln häufig zwischen Emotionen und langen Ausführungen. Im Laufe der Jahre hat sich ihre Arbeit zu eher stilisierten konzeptionellen Antworten auf bestimmte Einladungen entwickelt: sich für 4 Tage hintereinander in einem Museum einer 6-stündigen Massage zu unterziehen, in drei Tagen nur von Zucker und Wasser ernährt in einer Ausstellung eine Novelle zu schreiben bis hin zur Besetzung von verschlungenen Bäumen auf dem Gelände einer Institution. Sie haben ihre Arbeiten in Galerien und auf internationalen Kunstmessen präsentiert, darunter in Berlin (Berlin Art Week), Hamburg (P/ART), Manchester (Manchester Contemporary, Castlefield Gallery), Rotterdam (Wo Meine Sonne Scheint) und in Antwerpen (M HKA, Kunsthal Extra City, Trampoline gallery), Leuven (Museum M), Gent (Publiek Park, Vooruit, KIOSK) und Brüssel (Poppositions). Für ihre Residency bei AIR Berlin Alexanderplatz wurden sie von der flämischen Regierung unterstützt.

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Ausstellungsansicht, CMMC Sun Tan, © IKOB - Museum für Zeitgenössische Kunst, Foto: Lola Pertsowsky