Henrike Naumann, 2018-2023

Bibliothek Westalgie / Anschluss '90

Mixed Media Installation,
bestehend aus postmodernem Bücherregal, Büchern, Objekt, Teppich, Fellstuhl

Henrike Naumann spürt immer der Frage nach, wie die Gestaltung von Räumen und Objekten unbewusst auf ihre Bewohner:innen bzw. Konsument:innen wirkt. Möbel, mit denen wir unsere Innenräume ausstatten und die eine vermeintliche Neutralität aufweisen, stellt Naumann infrage, fokussiert sich auf deren ideologische Botschaften und baut eine Brücke zwischen Historie, Innenarchitektur und dem kollektiven Unterbewussten. Anlässlich ihrer Ausstellung WESTALGIE nimmt uns Henrike Naumann mit ins Jahr 1990. Ausgangspunkt dieser für den steirischen herbst (2018) entwickelten Arbeit Anschluss '90 (2018) ist die Frage, wie Österreich auf die Wiedervereinigung Deutschlands noch hätte reagieren können. Ihr alternatives Geschichtsszenario sieht so aus, dass Österreich sich freiwillig der BRD angeschlossen hätte und damit dem expandierenden BRD-Kapitalismus weitere Absatzmärkte hätte bescheren können. Für das IKOB spinnt sie das Gedankenexperiment weiter. Was – so die Frage – wäre, wenn sich auch die Deutschsprachige Gemeinschaft plötzlich zur BRD hingezogen gefühlt hätte und Teil der BRD geworden wäre? Wie hätte das ausgesehen?

Link zur Ausstellung