17.00 - 17.15 Einlass
17.15 -18.00 Film: Experiment Rojava in Syrien
18.30 – 19.00 Direktorenführung mit Frank-Thorsten Moll und Kuratorinnenführung mit Miriam Elebe durch die Ausstellung
4/10 – Eine kritische Bestandsaufnahme der IKOB Sammlung
19.10 – 20.30 Film: Vulva 3.0
20.30 – 21.00 DocTalk
Filmgespräch zum Film Vulva 3.0 mit Regisseurin Claudia Richarz und der Gynäkologin Dr. Carmen Reque, moderiert von Michael Chauvistré

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Experiment Rojava in Syrien - Eine Gesellschaft im Aufbruch – 43 min – Robert Krieg
Syrien, das ist seit Jahren der Inbegriff von blutigem Bürgerkrieg, IS-Terror und Stellvertreterkrieg der Mächte im Ringen um Einfluss im Mittleren Osten. Aber die notleidende syrische Bevölkerung floh nicht nur nach Europa, viele Menschen fanden auch innerhalb des Landes Zuflucht: im Norden Syriens, in der Region Rojava, an der Grenze zur Türkei. Hier leben Kurd:innen, Araber:innen, Aramäer:innen und Syrer:innen friedlich zusammen, seien es Muslim:innen, Jesid:innen oder Christ:innen. Oberste Prinzipien sind autonome Selbstverwaltung, Frauenemanzipation, Schutz und Beteiligung von Minderheiten und religiöse Toleranz. Diese Grundsätze sind in einer Art Verfassung, dem sog. Gesellschaftsvertrag, niedergelegt.

Aber funktioniert das auch in der Praxis? Wie kann es gelingen, jahrhundertealte Gesellschaftsstrukturen und Geschlechterbeziehungen aufzubrechen, die noch von traditionellen Handlungsmustern geprägt sind?
phoenix-Autor Robert Krieg lernt Menschen kennen, die das gesellschaftspolitische Experiment der Demokratie von unten tragen und voranbringen wollen. In der Kleinstadt Amûdê, die hauptsächlich von der Landwirtschaft lebt, begleitet er Sitzungen von Stadtteilkomitees, besucht eine Ladenkooperative und eine Textilmanufaktur. Besonders aktiv sind die Frauen, die ihre neu gewonnen Rechte nutzen. Sie bringen sich einerseits politisch in der kommunalen Selbstverwaltung ein, wenn auch unentgeltlich. Andererseits werden sie wirtschaftlich unabhängig durch Arbeitsplätze, die sie selbst geschaffen haben. Noch steht vieles am Anfang und muss erst erkämpft werden, aber auch Männer bis hinauf zu den ehrwürdigen Älteren unterstützen sie, um gemeinsam dem gesellschaftspolitischen Ideal der Basisdemokratie näherzukommen.
Robert Krieg
2019
43 min
Deutschland

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VULVA 3.0 – Zwischen Tabu und Tuning - 78 min – Claudia Richarz & Ulrike Zimmermann
Deutsch mit englischen Untertiteln

Die Schönheitschirurgie hat ein neues Aufgabengebiet: die (Weg-) Optimierung der Vulva – des äußeren weiblichen Genitales. Ausgehend von dieser Entwicklung bietet VULVA 3.0 einen unterhaltsamen, überraschenden und nicht zuletzt aufklärerischen Blick auf weibliche Intimregionen. Es geht um Wahrnehmung und Repräsentation, um Sichtbarkeit und Verstecken, um freiwillige Modellierungen und rituelle Verstümmelung, um anatomische Irrtümer und historische Perspektiven, um Zensur und Zelebrieren der Vulva und damit weiblicher Sexualität. Zu Wort kommen dabei unter anderem die Aktivistin gegen weibliche Genitalverstümmelung Jawahir Cumar, die bekannte Publizistin Dr. Mithu Melanie Sanyal, die Medizinhistorikerin Dr. Marion Hulverscheidt, die Publizistin der erotischen Jahrbände „Mein heimliches Auge“ Claudia Gehrke, die Erfinderin des „MS 5/2 Modells der weiblichen Sexualorgane für den Unterricht“ Angelika Beck, die Betreiberin des „Sexclusivitäten Salons“ und Herausgeberin von „Frauenkörper neu gesehen“ Dr. Laura Méritt und mehrere Mitgründer*innen der Gesellschaft für ästhetische und rekonstruktive Intimchirurgie GAERID e.V.

Eintritt frei

DOCFEST ON TOUR ist ein gemeinsames Projekt von AG DOK WEST und Happy Endings Film. Dokumentarfilme werden an besonderen Orten in der Euregio Maas-Rhein gezeigt. Gefördert durch die Regionale Kulturpolitik NRW / Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

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