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Julian Röder, Proteste gegen den G8-Gipfel in Genua, 2001 (II)
C-Print, 110 × 75,5 cm

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Tímea Anita Oravecz, Welcome to the EU, Installation, Maße Variabel

25.01.–23.04.2017

Ressentiment Kulturen des Dissens

Mit:

Awst & Walther, Declan Clarke, Dear Hunter, Elisabeth Gabriel & Daryoush Asgar, Christoph Gielen, Konstantinos-Antonios Goutos / the[video]Flâneu®, Andy Hope 1930, Francois Knoetze, Tímea Anita Oravecz, Julian Röder, Alina Schmuch und Franca Scholz, Gerold Tagwerker, Thomas Zipp

Eröffnung: 22.01.2017, 15:00

Ressentiment meint viel mehr als nur ein Stereotyp oder ein negatives Bild. Das Ressentiment entsteht im Schatten einer erlebten Demütigung und strukturiert dabei das Verhältnis zwischen Verlierer und Gewinner. Da Ressentiments extrem leicht instrumentalisiert werden können, dienen sie aktuell vielen autoritaristischen und nationalistischen Politiker:innen als Beschleuniger für einen von ihnen ausgelösten internationalen Flächenbrand. Diese Politik des Ressentiments versteht es, aufgestaute und unterdrückte Gefühle von Unterlegenheit in der Bevölkerung eruptiv zu Tage treten zu lassen und für ihre Zwecke zu nutzen. Die Kraft und Dynamik dieser Strategie zeigt sich in politischen Erfolgen derer, die sie anwenden. Ihre Taktik ist die einer massiven Vereinfachung, die das Nachfragen ablehnt, Probleme in Freund- Feindschemata verhandelt und Andersdenkende automatisch zu Gegner:innen erklärt.

Selbstverständlich reagieren Künstler:innen mit den unterschiedlichsten Strategien auf diese die Demokratie bedrohenden Entwicklungen. Während sich einige auf kunstimmanente und damit eher selbstreflexive Fragestellungen konzentrieren, gibt es andere, die sich in sozialen oder politischen Projekten engagieren; wieder andere begleiten die gesellschaftlichen Transformationsprozesse kritischen Auges und schaffen eine Form der Gegenöffentlichkeit.

Das verbindende Element all dieser Tendenzen ist die über allem stehende Freiheit der Kunst, eine Freiheit, die hart erkämpft wurde. Diese Stärke der Kunst soll in der Ausstellung zum Ausdruck gebracht werden. Die gezeigten Kunstwerke sind dabei viel mehr als nur Belege eines Umgangs mit Ressentiments. Sie sind Ausdruck künstlerischer Haltungen, die sich dem Dissens stellen – aber auch „dissen“ können – und damit die Meinungen der Anderen als relevante Äußerungen denkender Menschen ernst nehmen.

Le Bulletin №2: Ressentiment als Pdf-Datei ansehen oder herunterladen

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Ausstellungsansicht,

Tímea Anita Oravecz, Welcome to the EU, Installation, Maße Variabel

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Tímea Anita Oravecz, Welcome to the EU, 2016
Zeichnung, 29 × 21 cm, Repro: Vladimir Pavić

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Gerold Tagwerker, _riot, 2014
Aluminium, 10 Teile je 98 × 70 × 15 cm
Courtesy Galerie Mathias Güntner, Hamburg

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Julian Röder, Proteste gegen den G8-Gipfel in Genua, 2001 (I)
C-Print, 110 × 72,5 cm

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Elisabeth Gabriel & Daryoush Asgar, the living dead, 2011
Öl auf Leinwand, 150 × 190 cm

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Francois Knoetze, Cape Mongo (Glass), 2013–2016
Video, 6:30 Min., Produktionsfoto: Catherine Trollope

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Dear Hunter, Dear Eupen: Faktoren und Spezies vom Werthplatz, 2016-2017
Zeichnung und Text auf Papier, 84 × 59,4 cm

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Christoph Gielen, FLUIDS DYNAMIC, 2016
Super HD Video, 8:30 Min.

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Declan Clarke, Tonight, 2004
Digitales Video, 4:25 Min.

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Konstantinos-Antonios Goutos / the[video]Flâneu®, Brussels, aus dem Zyklus „beggars“, 2005–2017
Mini DV, 4:3, Farbe, Sound, Loop, 4:30 Min.

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Alina Schmuch und Franca Scholz, We can, 2015–2017
2-Kanal-Videoinstallation