Alle sind herzlich eingeladen zu einer abendlichen Kuratorinführung durch die aktuellen Ausstellungen im IKOB, Johan Tahon: Umarmung, Lee Ranaldo, und Redrawing the Lines mit Arbeiten der rumänischen Künstler:innen Matei Bejenaru, Irina Botea Bucan und Dani Ghercă.

Im Anschluss zeigen wir den preisgekrönten Dokumentarfilm "Lost Kids on the Beach" (2020, Regie Alina Manolache), ein fesselndes Porträt der in 1990 geborenen Generation Rumäniens und dem Beginn einer hoffnungsvollen, aber turbulenten Ära in Osteuropa — ein Zustand der heute vielleicht relevanter ist denn je.

PROGRAMM:
19:00: Führung
20:00: Filmvorführung "Lost Kids on the Beach"
21:15: Zuschauergespräch, Austausch, Umtrunk

ÜBER DEN FILM:
Lost Kids on the Beach
Ein Dokumentarfilm von Alina Manolache
Laufzeit: 70 Minuten
Rumänien, 2020
Sprache: Rumänisch mit deutschen Untertiteln

Die Regisseurin Alina Manolache wurde 1990 geboren, ein Jahr nach der sogenannten rumänischen Revolution und dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes von Nicolae Ceaușescu. Ausgangspunkt für den Film war das rumänische Strandradio Vacanta, das in ihrer Jugend und Kindheit vor allem Meldungen über am Strand verlorene Kinder ausstrahlte. Aus diesen Berichten formulierte Manolache eine simple Frage: „Was ist mit den Kindern in meinem Alter passiert, die in den 90er Jahren am Strand verloren gegangen sind?" Die Menschen, die sich meldeten und von der Filmemacherin interviewt wurden, stammen aus der gleichen Generation, die in der Übergangszeit von der kommunistischen Diktatur zur Demokratie aufgewachsen sind. Eine Generation des Ausprobierens und Irrens, geeint und gespalten.

Der Film entfaltet sich als persönliche Reise auf der Suche nach dem "Verlorenen", wobei "verloren sein" viele verschiedene Dinge bedeuten kann. Viele dieser Kinder, die in den 90er Jahren aufwuchsen, erlebten, wie ihre Eltern ins Ausland zogen, um Arbeit zu finden, während sie selbst von den Großeltern betreut wurden und nach Privatisierungen ihr Zuhause verloren. Trotz der anekdotischen Szenerie individueller Lebensgeschichten, steht für Manolache das Kollektiv im Fokus. Fabrikarbeiter, Zahnärztin, Stripperin, Polizist: Die diverse sozio-ökonomische Herkunft der interviewten Menschen scheint auf den ersten Blick wenig gemeinsamen Nenner zuzulassen, doch die Filmemacherin erkannte bald, dass diese ehemaligen Kinder viel mehr verbindet als die Tatsache, dass sie alle einmal im Urlaub von ihren Familien getrennt wurden.

Die Filmvorführung und die anschließende Diskussion finden im Rahmen der Ausstellung "Redrawing the Lines" statt, noch bis zum 8. Januar 2023 im IKOB zu sehen.

Trailer hier.

EINTRITT:
Führung: 5€
Film: 5€
Führung + Film: 7€
Für IKOB-Mitglieder ist das Programm gratis.

TICKETS

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Alina Manolache, Lost Kids on The Beach, 2020

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Alina Manolache, Lost Kids on The Beach, 2020

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Alina Manolache, Lost Kids on The Beach, 2020